Gefährlicher Zuckerrausch
by Maja – Friday, 27. April 2018
Wer liebt Zucker nicht, am liebsten würden sich die Meisten nur davon ernähren. Im Überfluss ist dieser allerdings schädlicher als viele vermuten würden und seine Auswirkungen werden immer wieder unterschätzt. Erstaunlicherweise ist Zucker erst seit ca. 300 Jahren ein fester Teil der menschlichen Ernährung, im Gegensatz zu Fetten oder Proteine, welche schon seit frühester Menschheitsgeschichte die Hauptnahrungskomponenten auf dem Menüplan waren. Diese 300 Jahre sind im Vergleich zur gesamten Evolution jedoch nur wie ein Augenschlag, und damit ist Zucker bei Weitem noch kein vollständig in unserem Metabolismus integrierter Nahrungsbestandteil. Diese Gefahr wurde lange unterschätzt und vor allem ab den 80er Jahren wurde alle Schuld an gesundheitlichen Problemen dem Fett zugeschoben. Erst seit ungefähr zehn Jahren wurde die genaue Auswirkung von zu viel Zucker auf unsere gesamte Gesundheit publik und der breiten Gesellschaft nahegebracht. Mittlerweile probieren diverse Regierungen sogar, den scheinbar kaum zu kontrollierenden Zuckerkonsum durch eine sogenannte Zuckersteuer, sprich einen höheren Preis für Süsses, zu reduzieren. Was allerdings die genauen Auswirkungen der verschiedenen Zucker auf unseren Körper sind, werden wir uns nun genauer anschauen.
Der schöne Energieschub und das Glücksgefühl nach einem Schoggistängeli oder einem grossen Stück Kuchen haben wir wohl alle schon einmal erlebt. Nachdem dieser jedoch vorbeigezogen ist und wir die Konsequenzen unseres Verlangens tragen müssen, wünschten sich einige von uns, sie hätten dieses Dessert nicht ganz so schnell gegessen. Denn genau so schnell wie die Glucose in den Blutkreislauf gelangt, sinkt deren Konzentration nach einer Zeit wieder und bringt unter anderem ein unangenehmes Schwächegefühl mit sich. Dies ist allerdings nur einer von vielen Faktoren, weshalb exzessiver Zuckerkonsum alles andere als angebracht ist.
Neben dem selbstverständlichen Effekts der Gewichtszunahme muss durch die erhöhte Zuckeraufnahme dementsprechend mehr Insulin sekretiert werden, welches im Körper entzündungsfördernd wirkt, sowie akute Kopfschmerzen und Zittern auslöst. Währendem diese Symptome nach dem Zuckerschub wieder verschwinden, dürfen die chronischen Krankheiten, welche unter anderem durch zu hohen Zuckerkonsum ausgelöst werden, nicht vernachlässigt werden.
Anstatt hier zu sehr auf physiologische Details einzugehen, probiere ich nur kurz die wichtigsten Folgen aufzuzählen. Dazu gehört Übergewicht, welches zu hohem Blutdruck und Diabetes Typ II führt welche wiederum Risikofaktoren für die Entwicklung von Kardiovaskulären Krankheiten wie Arteriosklerose und im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt sind. Dies hört sich nun eher schwarzmalerisch an, ist jedoch die traurige Wahrheit, wenn man bedenkt dass Herzkrankheiten die weltweit führende Todesursache sind und deren prozentualer Anteil immer weiter ansteigt. Also sagt dem Zucker den Kampf an und euer Körper wird es euch danken. Wie das am einfachsten zu erreichen ist, wirst du gleich erfahren.
Schon nur mit einigen einfachen Tricks kannst du deinen Zuckerkonsum signifikant senken. Je länger du sie im Alltag anwendest, desto mehr werden diese zu Gewohnheiten und ganz automatisch lebst du gesünder, ohne darauf achten zu müssen.
- Schau hinten auf die Verpackung: auch wenn du nicht direkt die altbekannten Namen „Zucker“ oder auch „Glukose“ siehst, viele Produkte enthalten Unmengen Zuckerarten, welche vielen gar nicht bekannt sind. Als Faustregel kannst du dir merken, dass alles was auf „-ose“ endet, ein Zucker ist, also auch Fruktose, Galaktose, Saccharose (dies ist lediglich ein anderer Name für Haushaltszucker) und so weiter.
- Befolge nicht unbedingt das Rezept: auch wenn das Dessert- oder Tortenrezept eine bestimmte Menge Zucker angibt, kannst du ruhig mal dein eigenes Ding machen. Auch mit der Hälfte der Menge ist das Resultat noch genau so gut und erst noch viel gesünder als das Original. Das Selbe gilt auch für Konfitüre oder ähnliches, die Regel von wegen halb Zucker und halb Früchte gilt nicht mehr, durch zusätzliche Geliermittel wird sie auch mit wenig Zuckerzusatz fest.
- Vermeine raffinierten Zucker: raffinierter Zucker ist im Grunde genommen natürlich vorkommender Zucker allerdings gereinigt von allen Vitaminen und Mineralstoffen, welche der Körper eigentlich bräuchte, um diesen zu verarbeiten. Um diesen Mangel zu vermeiden, ist es empfehlenswert, möglichst oft natürliche Sirups oder Fruchtzucker anstatt Haushaltszucker zu verwenden. Relativ gesunde und leckere Beispiele sind unter anderem Ahornsirup, Dattelsirup, Honig oder Agavendicksaft. Eine weitere gute Alternative sind süsse Früchte wie überreife Bananen oder Aprikosen, welche das Dessert
- Kaufe keine Fertigprodukte: Wie viel Gramm Zucker in einem Fruchtjoghurt, einem Müesli oder in einem Milchshake steckt, wird oft stark unterschätzt. Dabei wäre diese unnötige Zuckerquelle so einfach zu vermeiden und die Alternative ist erst noch viel leckerer. Kaufe ganz einfach nur noch Naturjoghurt, normale Milch, Quark, Haferflocken und andere Getreideflocken und mische dir alles selber zusammen. So behältst du die Kontrolle und weißt genau, was du isst.
- Lasse die Softdrinks weg: Die womöglich effizienteste Methode, deinen Zuckerkonsum zu reduzieren, ist, jegliche Süssgetränke aus deinem Alltag zu streichen. Schon nur ein Glas Coca Cola enthält etwa so viel Zucker wie ein ganzer Lollipop, nun kannst du dir vorstellen, wie viel du zu dir nehmen würdest, wenn du den ganzen Tag durch ab und zu ein Glas davon trinkst. Das Selbe gilt übrigens auch für fertige Saucen wie Ketchup, BBQ Saucen usw. Natürlich ist die Meinung nicht, gar keine Saucen mehr zu essen, jedoch mit mehr Bewusstsein und Sorge.
- Fruchtsäfte: Die vermeintlich so gesunden Fruchtsäfte haben es in sich. Obwohl auch in reinen Fruchtsäften lediglich Fructose enthalten ist, fehlen in Säften im Gegensatz zu ganzen Früchten alle Fasern, welche die Zuckeraufnahme in das Blut verlangsamen. So schiesst der Blutzuckerspiegel auch nach einem „gesunden“ Saft durch die Decke.
References:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/zucker.html
https://www.alimentarium.org/de/wissen/die-geschichte-des-zuckers
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5133084/
https://www.gesundheitsfundament.de/glossar/z/raffinierter-zucker/
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